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jeudi, 10. octobre • 18:15 - 18:45

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Pulsschlag Hafen - Wenn die großen Pötte kommen

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Deutschland 2024

Festmacher Lutz Vellguth fährt im Hafengebiet von Bremen zu seinem nächsten Einsatz. Mit über 200 Metern Länge ist ein recht großes Schiff angekündigt. Eile ist angesagt, denn es kommt früher als geplant und ist schon fast an seinem Liegeplatz im Neustädter Hafen angekommen.
Beim Festmachen braucht es klare Ansagen und schnelle Reaktionen. Nicht mit jeder Schiffsbesatzung läuft es reibungslos. Manchmal verhindern Sprachbarrieren bei den internationalen Crews die zügige Arbeit, manchmal ist es laut Lutz schlichtweg Unwissenheit. Und die kann gefährlich werden, zum Beispiel wenn eine Leine bricht: Eine Leine haut dich sofort tot, wenn du die abkriegst. Dann war es das, so Lutz.
Im Hafen Brake an der Unterweser werden vor allem Güter verladen, die nicht in Container passen: Getreide, Futtermittel, Zellstoff oder Holz. Kranführerin Melanie Fischer muss an diesem Tag Stahlbleche verladen. 1000 Tonnen gehen auf ein Schiff nach Finnland, wo daraus Komponenten für Windkraftanlagen gefertigt werden. Die Herausforderung bei dieser Beladung: alle Bleche sind unterschiedlich groß und bis zu zwölf Meter lang. Melanie muss den großen Hafen-Mobilkran präzise steuern, sonst kann die Ladung an den langen Drahtseilen ins Pendeln geraten. "Das Schlimmste was passieren kann: Wenn ich einen Fahrfehler mache und dann jemanden verletzen würde", sagt Melanie.
Einer der größten Autohäfen der Welt ist in Bremerhaven, bis zu 125.000 Fahrzeuge werden hier im Monat umgeschlagen. Deev Wiebusch ist gelernter Automechaniker, "Auto-Problemlöser" sei aber passender, meint er. Denn immer, wenn irgendwo ein Fahrzeug Probleme macht, kommen er und sein Team zum Einsatz.
Ein verschlossenes Fahrzeug blockiert die Entladung eines ganzen Güterzuges. Deev kennt alle Tricks und hat bisher jedes Auto aufgekriegt. Schäden darf er an den oft sehr teuren Neuwagen nicht verursachen. Ein anderer Pkw ist bei der Entladung vom Lkw von der Rampe gerutscht. Auch hier muss eine unkonventionelle Lösung her, damit der Schaden nicht vergrößert wird.
Die fünfteilige Reihe "Die Nordreportage. Pulsschlag Hafen" begleitet Menschen, die ihre Jobs in den niedersächsischen und bremischen Häfen trotz aller Herausforderungen machen - und lieben.
Mut zum Anpacken, echte Hingabe und rauer norddeutscher Charme: All das zeichnet die Männer und Frauen aus, die im Hafen arbeiten. Die fünfteilige Serie "Die Nordreportage. Pulsschlag Hafen" taucht tief in diese Welt ein und kommt den Menschen nah, die in den niedersächsischen und bremischen Häfen jeden Tag zupacken, ob an der Kaje, auf dem Kran, im Boot oder unter Wasser.
Umgeschlagen werden in Niedersachsen und Bremen jedes Jahr über 100 Millionen Tonnen verschiedenster Güter und mehr als drei Millionen Fahrzeuge. In jedem der fast 50 Häfen in Niedersachsen und Bremen gibt es dafür Expertinnen und Experten in unterschiedlichsten Berufen. Insgesamt steuern hier etwa 70.000 Menschen ihren Teil dazu bei, dass die Häfen das logistische Rückgrat für Deutschland bleiben.
In Emden muss Hafentaucher Mike Engling mit seinem Team in einem von langer Hand geplanten Einsatz für den Austausch eines 40 Meter breiten Schleusentors sorgen. Harte Arbeit, nicht nur unter Wasser. Und die Zeit läuft. Während des Tausches kommt kein großes Schiff mehr in den wichtigen Emder Binnenhafen.
1,5 Millionen Fahrzeuge werden jährlich in Bremerhaven umgeschlagen, vom Elektroauto über den Mähdrescher bis zur Baumaschine. Ohne Mechaniker Deev Wiebusch und seine Kollegen geht dabei nichts. Sie alle sorgen dafür, dass Fahrzeuge mit Problemen wieder zum Laufen gebracht werden. Sonst kann schnell ein einziger liegen gebliebener Pkw die Entladung eines gesamten Schiffes aufhalten.
In Brake an der Weser wird ein neuer Portalkran in Betrieb genommen. Der Ausleger ist über 60 Meter lang und hebt bis zu 90 Tonnen. Der erste Einsatz im neuen Koloss ist auch für die erfahrene Kranführerin Melanie Fischer ein besonderer Moment.
In Bremen sind die Hafenanlagen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Wo Festmacher Lutz Vellguth seinen nächsten Einsatz hat, weiß er nie im Voraus. Aber wenn ein Schiff kommt, muss er es so schnell wie möglich festmachen. Dabei läuft die Zusammenarbeit mit den Crews der Schiffe nicht immer reibungslos. Oft sind klare Worte gefragt. Ein Knochenjob, den Lutz noch immer macht, obwohl er schon längst in Rente sein könnte.
Kein Tag wie der andere, jeder Einsatz mit neuen Herausforderungen, Gezeiten und Wetter, Termindruck und Schichtwechsel: "Du kannst das nur schaffen, wenn du die Nerven bewahrst", so Festmacher Lutz.
Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

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